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Die Pfarrkirche zum hl. Georg liegt auf einem nach Norden orientierten, nach drei Seiten steil abfallenden Geländesporn, der sich nach Süden zu einem weiten Plateau öffnet. Die Renovierung der Kirche bot die einmalige Gelegenheit, Reste der älteren Burganlage, möglicherweise die ehemalige Burgkapelle, freizulegen und zu untersuchen.
Im Zuge der Bauarbeiten für die Sanierung der Kirche in Obergrünburg wurden vom Bundesdenkmalamt Funde ausgegraben, die belegen, dass sich dort schon eine jungsteinzeitliche Siedlung befand (Hallstattzeit), also unser Tal schon seit 4.000 Jahren bewohnt ist.
In Obergrünburg, stand eine Burg, die Herzog Albrecht III. 1390 gleichzeitig mit Leonstein belagerte und deren Grundfesten 1792 zum Bau der Kreuzkapelle verwendet wurden. Das Geschlecht der Grünburger wird auf einen „Poppo de Gruniburc“ zurückgeführt, 1130 urkundlich genannt als „ministerialis regnis“, zwischen 1182 und 1195 als „ministerialis ducis Bawariae“. Von den beiden Söhnen Poppos, Heinricus und Ulricus, gilt Ulricus als Gründer der Kirche von Grünburg. Der Sohn Poppos III., Ulrich III., hatte keine männlichen Nachkommen. Die Herrschaft wurde daher 1365 vom Landesfürsten an Haug (Hugobert) von Volkenstein verliehen.
Aus dem Jahr 1391 datiert eine Urkunde über den Verkauf der Festung an den Herzog von Österreich. Der Grünburger Besitz wurde nachträglich der Herrschaft Steyr einverleibt, die ein Amt Grünburg aufbaute und die Reste der Burg zum Ausbau des bereits vorhandenen kleinen Gotteshauses freigab. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der nördliche Teil des Friedhofes von (Ober)Grünburg noch „Burg“ genannt, obwohl keinerlei Reste derselben zu sehen waren.
Die Pfarre Steyrtal ist gegründet
Das Steyrtal zählt zu den alten Siedlungsregionen Oberösterreichs. Historische Funde in Molln, Waldneukirchen und Sierning belegen, dass die Gegend schon in der Jungsteinzeit besiedelt war. Später kamen die Illyrer, Kelten, Römer, Bajuwaren und Slawen. In der Gründungsurkunde des Stiftes Kremsmünster aus dem Jahr 777 ist das Christentum erstmalig urkundlich im Steyrtal bezeugt: Der Bayernherzog Tassilo III. übergibt dem neugegründeten Stift unter anderem die Grundherrschaft über ein Waldgebiet zwischen den
Bächen „Todicha“ (Dietach) und „Sirnicha“ (Sierning). Max Danner schreibt in der Festschrift zu 1200 Jahre Sierning: „Als in den Ungarnstürmen im 10. Jhdt. Kremsmünster zerstört wurde, ließ sich Bischof Pilgrim von Passau 975 dieses Gebiet von Kaiser Otto II. urkundlich übergeben. Um diese Zeit war Sierning schon eine bedeutende Pfarre; denn 985 stellte derselbe Bischof auf der Synode zu Mistelbach bei Wels fest, dass Garsten (Garstina), Sarning (Sapinica), Stirapurch (Steyr), Tuncinesdorf (Tiensting), u. a. der Taufkirche zu Sierning zehentpflichtig seien.“ ... „Die alte Pfarre (Mutterpfarre) Sierning hatte eine große Ausdehnung. Sie reichte im Süden bis zum Neustiftergraben und hinüber zum Sengsengebirge, im Norden deckte sich die Grenze mit der heutigen Grenze des Bezirks Steyr-Land, im Osten war die Landesgrenze zugleich Pfarrgrenze. Nach Westen reichte die Pfarrgrenze wegen der Nähe zu Kremsmünster nicht weit über die heutige Grenze hinaus.“ Dieses Gebiet erstreckt sich heute über drei Pfarren: Ennstal (Gründung: 1.1.2023), Steyr (Gründung: 1.1.2024) und Steyrtal (Gründung: 1.1.2025) und besteht aus 29 Pfarrteilgemeinden.
Die Abtrennungen von der Mutterpfarre erfolgten durch die Jahrhunderte hindurch. Den Anfang machte Garsten. Auf der Homepage der Pfarrgemeinde Garsten ist zu lesen: „1082 errichtet Ottokar I von Steyr in Garsten ein Kollegialstift.“ Durch diese Errichtung kommt der Großteil des Steyrer Raumes, das Ennstal, sowie das Gebiet ostseitig des Steyrtals zu Garsten und weg von der Mutterpfarre.
Mit 1. Jänner 2025 wurde im Zuge der Territorialreform der Diözese Linz die Pfarre Steyrtal gegründet. So dreht sich die Geschichte weiter und wachsen zehn der zwischenzeitlich 29 Pfarren der einstmaligen Mutterpfarre wieder zu einer Pfarre zusammen.
Kontakt
Pfarre Steyrtal
Ortsplatz 1, 4595 Steinbach/Steyr
Verwaltungsvorständin: Renate Berger
Pfarrer: Karl Sperker
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